Hunde-Ausbildung wie beim Militär: Hobby oder gefährlicher Drill? | reporter | Video der Sendung vom 01.07.2020 16:30 Uhr (1.7.2020) mit Untertitel

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Hunde-Ausbildung wie beim Militär: Hobby oder gefährlicher Drill? | reporter

01.07.2020 ∙ reporter ∙ funk
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? Michael steht auf alles Militärische. Er macht Kampf- und Schießsport und trainiert seinen Hund, ähnlich wie in einer K9-Hundestaffel (z.B. bei der Polizei oder beim Militär) – als Hobby. Auf seinem Instagram-Account posiert er mit Einsatzmontur und Waffe und spielt Einsätze nach. Verhaltensbiolog*innen und Tierschützer*innen kritisieren Leute, die das privat machen – ohne beruflichen Nutzen oder Vereinsstruktur – da hier nicht kontrollierbar ist, ob das Hundetraining korrekt ausgeführt und der Hund nicht vielleicht aggressiv gemacht wird. Zwei Expert*innen ordnen für uns ein, ob dieses private Hundetraining wirklich harmlos ist oder gefährlich werden kann. ? Prof. Dr. Gansloßer ist Zoologe und Verhaltensbiologe. ??‍♀️Ivonne Spitzley ist Diplom-Biologin, Hundetrainerin und IGP-Sportlerin. ? Musik: The Lottery Winners: Headlock Yonaka: Punch Bag The Black Keys: Shine a Little Light ? So genannte Gebrauchshunde, wie Malinois‘ wurden für Einsätze gezüchtet. Sie werden unter anderem in Hundestaffeln von Polizei oder Militär eingesetzt und brauchen viel Auslastung. Im internationalen Einsatz ist für Diensthundestaffeln die Kurzbezeichnung K9 üblich. In Schäferhundevereinen gibt es für Privatleute mit diesen Hunden den IGP-Sport (auch: Schutzhundesport, VPG-Sport oder IPO). Dort wird Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst gelernt und geprüft – es gibt sogar Wettbewerbe. Bevor man eine IGP-Prüfung ablegen kann, muss man die Begleithundeprüfung ablegen (hier wird z.B. geprüft, ob der Hund hört und an der Leine geht). Zum Schutzdienst gehört auch das kontrollierte Beißen auf einen Schutzarm, den ein Mensch trägt. ? Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten fordert das Verbot der privaten Schutzhundeausbildung, da es Hundehalter*innen gibt, die brutal mit ihren Tieren umgehen und sie aggressiv machen. ⚖️ Gesetzeslage: In Deutschland ist die Ausbildung zum Schutzhund in den Landeshundegesetzen geregelt, diese ähneln sich in den wichtigen Punkten. In NRW beispielsweise gilt: „Die Ausbildung zum Nachteil des Menschen oder zum Schutzhund obliegt generell behördlichen Einrichtungen (diensthundehaltenden Verwaltungen)“. „Die Ausbildung zum Schutzhund bzw. die Ausbildung zum Nachteil des Menschen ist nicht mit der Schutzdienst- oder Sporthundausbildung des Hundes zu verwechseln.“ Man darf also seinen Hund privat zum Schutzhund ausbilden, solange man es sportlich macht, seine Unterordnung (Gehorsam) sicherstellt und nur den „Beutetrieb“ des Hundes reizt. Privatpersonen ist es nicht erlaubt, den Hund auf Menschen abzurichten. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000541 ? Team: Fatima Talalini, Maik Arnold, Norbert Nienstedt, Ansgar Meise, Eva Elsner-Kärgel, Lisa Schöffel, Lisa Kreuzmann, Andreas Josef und Julia von Cube ? Ihr findet uns auch hier: Twitter: https://twitter.com/reporter Facebook: http://facebook.com/reporter.offiziell/ Instagram: https://www.instagram.com/reporter.offiziell...


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