SoManyTabs: Wie geheim sind meine WHATSAPP Chats wirklich? | Video der Sendung vom 10.12.2020 16:00 Uhr (10.12.2020) mit Untertitel

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Wie geheim sind meine WHATSAPP Chats wirklich?

10.12.2020 ∙ SoManyTabs ∙ funk
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Über ein Viertel der Weltbevölkerung verwendet WhatsApp. Doch wie ist die App zu dem weltweit erfolgreichsten Messenger geworden? Eigentlich machen Eingriffe in die Privatsphäre, die Datensammelwut des Facebook-Konzerns und Sicherheitslücken WhatsApp zum No-Go. Sarina erklärt, wie man die App benutzen sollte. Es gab ein paar Features, die WhatsApp schon zum Start besonders machten: Die App hat sich zum Beispiel direkt mit dem Telefonbuch eures Handys verbunden. Nutzer:innen brauchten also keine Usernames wie bei Skype, keine Nummern wie bei ICQ. Und das ist auch heute noch einer der größten Kritikpunkte: WhatsApp sammelt jede Telefonnummer, die du in deinem Handy gespeichert hast. Selbst Nummern von Menschen, die gar kein WhatsApp nutzen! Weltweit nutzen monatlich über zwei Milliarden Menschen die App. Das ist über ein Viertel der Weltbevölkerung. Und in Deutschland ist das Verhältnis noch krasser. Hier nutzen laut einer Umfrage über 60 Millionen Menschen die App täglich, egal ob privat oder beruflich. Das sind einfach mal drei von vier Menschen, also quasi alle Deutschen unter 65 – Säuglinge mit eingerechnet. WhatsApp hat in Deutschland sowas wie ein Messenger-Monopol. So ein Monopol kann wirklich gefährlich werden. Schließlich sammelt und verarbeitet WhatsApp täglich Daten von so gut wie jedem Menschen mit Smartphone. WhatsApp nutzt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Bevor die Nachricht ein Smartphone verlässt, wird sie so verschlüsselt, dass sie nur jemand mit einem bestimmten Schlüssel öffnen kann. Für WhatsApp ist es viel zu aufwendig, den Inhalt jeder Nachricht auszuwerten. Interessanter sind die sogenannten Metadaten, also Daten über das, was du machst: Wie lange hast du mit wem telefoniert, wie oft verschickst du Sprachnachrichten und bist du gerade zuhause, auf dem Weg in die Uni oder vielleicht im Urlaub? Inhalte sind also gar nicht wichtig. Oder wie Edward Snowden schreibt: "Alles in allem verraten Metadaten unseren Überwachern virtuell alles, was sie über uns erfahren wollen oder müssen." WhatsApp sagt übrigens: "Derzeit benutzt Facebook deine WhatsApp Account-Infos nicht zur Verbesserung der Produkterlebnisse auf Facebook oder um dir auf Facebook für dich interessantere Werbung anzuzeigen." Die Betonung liegt auf "derzeit". Und seitdem Mark Zuckerberg WhatsApp gekauft hat, hat er schon ein paar seiner Versprechen gebrochen. WhatsApp hat außerdem eine Funktion, die stark in eure Privatsphäre eingreift. Und die heißt Backup, also die Sicherungskopie von euren Chatverläufen. Text– und Sprachnachrichten, Bilder, alles! Wenn ihr auf "Sichern" klickt, dann wird das Backup in eurer persönlichen Cloud gespeichert. Für iPhone-Nutzer:innen heißt das auf Apple-Servern. Bei Android-Nutzer:innen auf Google-Servern. Und das Gruselige: Hier sind die Nachrichten nicht mehr Ende-zu-Ende-verschlüsselt. WhatsApp ist ein super Beispiel dafür, dass Marktführer nicht immer das beste Produkt anbieten. Denn es gibt Messenger-Alt...


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