RESPEKT: Ausstieg rechts. Oder: Einmal Nazi, immer Nazi? | Video der Sendung vom 03.10.2024 15:00 Uhr (3.10.2024) mit Untertitel

Moderatorin Sabine Pusch neben einem Mülleimer mit Springerstiefeln und Schlagstock, Neonazis und einer geöffneten Tür

Ausstieg rechts. Oder: Einmal Nazi, immer Nazi?

03.10.2024 ∙ RESPEKT ∙ ARD alpha
Sendereihenbild "Respekt"

Morde in München 2016, 2019 in Kassel und Halle, 2020 in Hanau. Mordversuche, Körperverletzungen: eine Horror-Serie rechtsextremistischer Gewalttaten. Und die Täter:innen-Szene wächst weiter. So zählt das Bundesamt für Verfassungsschutz für das Jahr 2020 13.000 gewaltbereite Rechtsextreme. Inhaltlich und ästhetisch bedienen sich Neo-Nazi-Gruppen bei aktuellen (Jugend-)Trends: Sie rekrutieren über die Sozialen Medien, arbeiten mit coolen Influencer:innen, ästhetisch ansprechenden Videos und vernetzen sich mit Anhänger:innen anderer Verschwörungsideologien. Ihre Ideologie ist aber unverändert: nationalistisch, rassistisch und gewaltaffin. Was treibt Menschen in dieses Milieu, will RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch wissen – und: Gibt es einen Weg zurück? Die Moderatorin kontaktiert Personen, die aus der Neo-Nazi-Szene ausgestiegen sind. Aber Aussteiger:innen oder Menschen, die ihnen dabei helfen, vor laufender Kamera zu treffen, ist höchst problematisch. Denn es kann lebensgefährlich sein, öffentlich über die Szene zu sprechen. Mit Felix Benneckenstein klappt es dennoch. Nachdem er zehn Jahre lang in der Neo-Nazi-Szene aktiv war, ist er ausgestiegen, tritt offen als Aussteiger auf und berät andere Ausstiegswillige.Von Felix Benneckenstein erfährt Sabine, was ihn als Teenager in die Neo-Nazi-Szene gebracht hat, was ihn beim Aussteigen motiviert und unterstützt hat – und wie es danach weiterging. Die meisten Aussteigewilligen verlassen die Szene aber ohne großen Knall - als "stille Aussteiger", die Unterstützung brauchen.Die Moderatorin trifft Fabian Wichmann von EXIT-Deutschland. Er berät Menschen, die sich aus der rechten Szene lösen wollen und erzählt Sabine, was alles nötig ist, um ein Leben danach aufzubauen.Heute gibt es da zahlreiche Anlaufstellen. EXIT-Deutschland, im Jahr 2000 gegründet, war die erste und hat bis heute viele Hundert Aussteiger:innen unterstützt.Die RESPEKT-Moderatorin bekommt so Einblick in eine abgeschottete Szene, die ihre Mitglieder mit allen Mitteln halten will. Und sie versteht, was den Ausstieg so schwer macht: Will jemand die rechtsextreme Szene verlassen, muss diese Person ihr ganzes bisheriges Leben komplett umkrempeln. Ein Prozess, der Jahre dauern kann und alles andere als ungefährlich ist.© ARD alpha 2021


Bild: BR, picture-alliance/dpa, colourbox.com; Montage: BR
Video verfügbar:
bis 04.10.2029 ∙ 11:15 Uhr