reporter: Alkoholsucht: Mein Vater hat sich in den Tod getrunken | Video der Sendung vom 27.09.2018 16:33 Uhr (27.9.2018) mit Untertitel

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Alkoholsucht: Mein Vater hat sich in den Tod getrunken

27.09.2018 ∙ reporter ∙ funk
UT
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Alkoholsucht: Knapp 1,7 Millionen Deutsche sind betroffen. Alinas Vater war jahrelang alkoholkrank, bis er schließlich an Leberversagen verstorben ist. Das war vor knapp drei Jahren, als Alina gerade mal 17 Jahre alt und mitten im Abi-Stress war. Heute kann sie besser mit der Situation umgehen, aber mit ihr abzuschließen fällt ihr immer noch sehr schwer. In Deutschland sterben jährlich 74.000 Menschen an den Folgen ihrer Alkoholsucht. Angehörige von Alkoholkranken fühlen sich oft machtlos, weil sie nicht wissen, wie sie helfen können. Alina und ihre Familie haben immer wieder auf ihren Vater eingeredet und versucht, ihn zu einer Therapie zu überreden. Drei Mal hat er es probiert, aber immer abgebrochen. Für Alina wie ein Schlag ins Gesicht. Irgendwann hat sie eingesehen, dass sie nichts mehr für ihn tun kann und hat eigene Strategien entwickelt, mit der Situation umzugehen. Sie hat offen mit Freunden darüber gesprochen und Tagebücher geführt, um sich später daran zu erinnern, wie sie sich in dem Moment gefühlt hat. Das zeigt ihr heute, wie stark sie, ihr Bruder und ihre Mutter damals waren und die Situation gemeinsam überstanden haben. Nach dem Tod ihres Vaters hat Alinas Mutter sie mit zu einer Sucht-Beratungsstelle mitgenommen, wo sie regelmäßig Therapien gemacht hat. Sie wollte zeigen, dass Alina und ihr Bruder sich jederzeit dort Hilfe holen können. Solche Anlaufstellen gibt es in fast allen Städten Deutschlands. Auch online gibt es eine Fülle von Hilfsangeboten, auch anonym! Wer also – auch als Angehöriger – Hilfe sucht, kann sich rund um die Uhr an solche Stellen wenden! Alinas persönlichen Alkoholkonsum hat die ganze Situation nicht eingeschränkt. Sie sieht diesen unabhängig von ihrem Vater. Und nur weil er alkoholsüchtig war, heißt das nicht, dass sie sich das verbietet. Es stört sie viel mehr, dass Alkohol so fest in der Gesellschaft verankert ist, toleriert und teilweise noch gefeiert wird. Sie wünscht sich einen viel differenzierteren Diskurs über Alkohol und seine Folgen. Weitere Infos zum Thema: Die Zahlen aus dem Film: Deutsche Hauptstelle für Sucht, Jahrbuch Sucht 2018: http://www.aktionswoche-alkohol.de/fa... Was können Angehörige bei Alkoholabhängigkeit tun? https://www.kenn-dein-limit.de/alkoho... Wie können Angehörige helfen? https://www.kenn-dein-limit.de/handel... Wichtig: Als Angehöriger eines alkoholkranken Menschen haben es viele sehr schwer und sehen ihre Situation als ausweglos. Doch es gibt eine Fülle an Anlaufstellen und Angeboten zur Hilfe und Selbsthilfe, auch anonym. Über die Website der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) findest du die nächste Beratungsstelle in deiner Nähe: https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer... Info-Telefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Das BZgA-Info-Telefon beantwortet alle eure Fragen zur Suchtvorbeugung. Bei Alkohol- oder anderen Abhängigkeitsproblemen bietet das BZgA-Telefon eine erste persönliche Beratung mit dem Ziel, Ratsuchende...


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