ADHS als Erwachsene: Zwischen Angststörung & Höchstleistung | reporter | Video der Sendung vom 05.03.2021 10:00 Uhr (5.3.2021) mit Untertitel

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ADHS als Erwachsene: Zwischen Angststörung & Höchstleistung | reporter

05.03.2021 ∙ reporter ∙ funk
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? ADHS - da denken viele an den berühmten Zappelphilipp. Aber auch erwachsene Frauen können ADHS haben. So wie Angelina. Sie hat vor sechs Monaten ihre Diagnose bekommen. Lisa begleitet sie einen Tag lang. ☝️ Was ist ADHS? ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und betrifft mindestens 5% aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Lange nahm die Wissenschaft an, dass ADHS mit der Kindheit endet. Doch auch Erwachsene können ADHS haben. Wie viele Erwachsene haben ADHS? Schätzungen der Fachgesellschaften gehen von 2 Mio. aus. Es gibt Hinweise darauf, dass ADHS bei Mädchen und Frauen häufig übersehen wird. Denn Erkrankungen und Medikamente sind bei Männern oft besser untersucht. Das bezeichnet man als Gender Health Gap. Wie äußert sich ADHS bei Erwachsenen? Betroffene haben oft Stimmungsschwankungen, starke emotionale Reaktionen und sind unorganisiert. Teilweise leiden sie unter Konzentrationsstörungen, Überaktivität und Impulsivität. Die Wender-Utah-Kriterien sind für die Diagnostik bei Erwachsenen entwickelt worden: http://www.adhs-deutschland.de/Home/ADHS/Erwachsene/ADHS-im-Erwachsenenalter.aspx Woher kommt ADHS? Die Forschung geht davon aus, dass Menschen mit ADHS einen Dopaminmangel im Gehirn haben. Der Botenstoff Dopamin sorgt dafür, dass wir uns konzentriert mit Aufgaben beschäftigen. Was sind die Folgen? Viele Menschen mit AHDS haben Angststörungen, Depressionen oder Süchte. Eine ADHS liegt nur vor, wenn die Ausprägung das Leben deutlich erschwert. Vielen Menschen kommen einzelne Merkmale bekannt vor, aber nur bei großen Beeinträchtigungen im Alltag, kann man von ADHS sprechen. Wie ist es bei Angelina? Sie hat die sogenannte high functioning ADHS und kann z.B. im Job Hochleistungen bringen. Im Alltag hat sie aber Probleme damit, sich zu organisieren und zu konzentrieren. Es gibt Menschen mit ADHS, deren Alltag noch viel stärker eingeschränkt ist. Auf der anderen Seite hat Angelina auch eine Art Superkraft: den Hyperfokus. Sie kann sich hoch konzentriert und motiviert mit einem Thema befassen und dabei Außergewöhnliches leisten. Ist ADHS eine Krankheit? Medizinisch gesehen ist ADHS eine Störung, also eine Krankheit. Angelina und andere bevorzugen allerdings den Begriff „Syndrom“ und sprechen von „Neurodiversität.“ Neurodiversität bezieht sich darauf, dass das Gehirn von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich funktioniert. Unsere Gesellschaft nimmt hierauf allerdings kaum Rücksicht. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Es gibt Menschen mit leichtem ADHS, die ohne Behandlung klarkommen. Angelina empfand die Beeinträchtigungen als so stark, dass sie ein Medikament ausprobiert. Das Medikament kompensiert den Dopaminmangel im Gehirn und soll helfen, sich besser zu fokussieren. Parallel dazu macht sie eine Psychotherapie, um den Alltag besser zu strukturieren. ? Angelinas ADHS-Woche bei Mädelsabende: https://www.instagram.com/stories/highlights/17845332932442192/ Positi...


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