Eistee gefällig? Kommt per Drohne. Ein Baum stürzt auf die Straße? Das fahrerlose Taxi weicht aus. In Shenzhen längst Alltag. China drängt massiv auf europäische Märkte. Wie sehr gefährdet das Deutschlands Wirtschaft und die innere und äußere Sicherheit? Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und Automatisierung in der Megametropole Shenzhen zeigt, wie Hightech-China Innovationen im Alltag integriert. Digitalisierung ist überall - Behördengänge laufen ganz selbstverständlich übers Handy. Aber in Shenzhen zeigt sich auch: die deutsche Wirtschaft droht bei Schlüsseltechnologien von China abgehängt zu werden - etwa bei KI, Robotik und Elektroautos. Innerhalb von nur fünf Jahren ist China vom Nobody zum größten Auto-Exporteur der Welt aufgestiegen. Deutschlands Autoindustrie hat lange auf den chinesischen Markt gesetzt - die Konsumenten dort favorisieren aber zunehmend "Made in China." Hinter diesem chinesischen Erfolg steckt viel staatliche Planung und Innovationsförderung: Die Volksrepublik hat jahrelang heimische Hersteller, vor allem im Bereich der Elektromobilität, gefördert. Nun soll dieser Erfolg in Europa wiederholt werden. Um den europäischen Markt zu erobern, setzten chinesische Hersteller von Batterien und Elektroautos auf den Standort Ungarn. Dort werden Fabriken gebaut, auch um EU-Zölle zu umgehen. Das Land wirbt aktiv um chinesische Investitionen. Innerhalb der EU blockiert Ungarn immer wieder eine schärfere Gangart gegenüber China. Das setzt Deutschlands Autoindustrie unter Druck. China schafft auch in anderen Bereichen wirtschaftliche und technologische Abhängigkeiten - etwa bei den sogenannten seltenen Erden und Technologiemetallen. Die sind nicht nur für Photovoltaik, Windkraft und Robotik unverzichtbar. Auch viele Rüstungsgüter, die in Deutschland hergestellt werden, sind auf diese - fast ausschließlich durch China gelieferten - Rohstoffe angewiesen. Derweil streitet China mit den USA um die dominierende Rolle in der Welt. Die Volksrepublik versucht, sich mit einer Charme-Offensive als verlässlicher Partner darzustellen. Gleichzeitig rüstet China massiv auf, wird vor allem für Taiwan zur immer größeren militärischen Gefahr. Es geht um Fragen der Cybersicherheit, um Wirtschaftsspionage und Einflussversuche auf Politiker. Wir sind vor Ort in China, Deutschland und Ungarn. Blicken auf Wirtschaft, Weltpolitik und die Beziehungen bis zur lokalen Ebene. Hochkarätige Interviewpartner in Deutschland und Europa, den USA und natürlich auch in China stellen sich den Fragen unseres Teams. Ein gemeinsames Projekt der ARD-Politikmagazine Kontraste (rbb) und report München (BR) mit der SWR Rechercheunit. Ein Film von Kirsten Girschick, Chris Humbs, Benedikt Nabben, Carla Spangenberg und Josef Streule.