Programmübersicht

05:30 - 14:00 Uhr

12:35 Uhr

Alles Samba

Filme im MDR
UT

Eigentlich läuft für die Kunstexpertin Katharina Diezmann (Gudrun Landgrebe) alles Bestens. Sie hat einen verantwortungsvollen Posten in einem renommierten Berliner Auktionshaus, lebt in einer eleganten Wohnung und wird von ihren Geschäftspartnern als kultivierte Dame geschätzt. In Gerd (Ulrich Mühe), dem Neffen ihres Chefs, hat sie zudem einen liebenswerten Kollegen - aber die alleinstehende Katharina konzentriert sich lieber auf ihre Karriere als auf Privates. Umso überraschter ist sie, als sie eines Tages unerwarteten Besuch bekommt: Die elfjährige brasilianische Vollwaise Marcia (Amy Mußul) ist Katharinas "Patenkind" und anlässlich der brasilianischen Kulturtage mit ihrer Sambatruppe in der Stadt. Überglücklich, ihre Patentante endlich kennenzulernen, wird das Mädchen von Claudio Bachmann (Günther Maria Halmer), dem Leiter des deutsch-brasilianischen Kulturzentrums, bei der verdutzten Katharina einquartiert. Die hätte sich freilich nicht träumen lassen, dass ihre Fürsorgepflicht je über eine monatliche Geldspende hinausgehen würde. Marcia dagegen freut sich schon auf das gemeinsame Weihnachtsfest und hofft, dass ihr größter Wunsch in Erfüllung geht: einmal im Leben echten Schnee sehen! | Völlig ungeübt im Umgang mit Kindern, will Katharina ihren kleinen Gast möglichst schnell wieder loswerden. Doch schon am ersten Tag entpuppt sich die aufgeweckte Marcia als überaus hilfreich bei einem wichtigen Geschäftstermin. Katharina spürt, dass das Mädchen eine Fröhlichkeit in ihr Leben bringt, die ihr abhandengekommen war. In dem weisen Claudio findet sie zudem einen Freund, der ihr vor Augen führt, wie unerfüllt ein Leben in arbeitsamer Einsamkeit letztlich ist. Als Katharina jedoch Urlaub nehmen will und dafür eine wichtige Geschäftsreise absagt, kommt es zu einem Eklat mit ihrem verständnislosen Chef Wegener (Ernst Stankovski). Katharina bleibt standhaft und verbringt entspannte Tage mit Marcia und Claudio - bis ein kindliches Versehen Marcias die mütterliche Beziehung zu Katharina schwer erschüttert. Mit "Alles Samba" ist Bernd Böhlich ein sensibel erzählter, stimmungsvoller Weihnachtsfilm gelungen. Gudrun Landgrebe überzeugt als Karrierefrau, die plötzlich erkennen muss, dass das wahre Leben jahrelang an ihr vorübergezogen ist. Neben der damals elfjährigen Newcomerin Amy Mußul als lebenslustiger Brasilianerin spielen Ulrich Mühe, Günther Maria Halmer und in einer Nebenrolle Inge Keller. Mitwirkende | Musik: Markus Lonardoni | Kamera: Eberhard Geick | Buch: Gabriele Pfeiffer, Bernd Böhlich | Regie: Bernd Böhlich | Darsteller | Katharina Diezmann: Gudrun Landgrebe | Claudio Bachmann: Günther Maria Halmer | Marcia: Amy Mußul | Gerd: Ulrich Mühe | Wegener: Ernst Stankovski | Frau von Lengsdorf: Inge Keller | Nachbarin Funke: Roswitha Schreiner | Choreografin: Sonia de Oliviera | Weihnachtsbaumverkäufer: Ernst-Georg Schwill | Erster Zwilling: Chris Matzas | Zweiter Zwilling: Eric Matzas | und andere

14:00 - 20:15 Uhr

20:15 - 05:30 Uhr

20:15 Uhr

Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam

MDR Dok

Sie waren die Stars zum Anfassen: Wochenende für Wochenende tingelten in der DDR Cover-Bands, Tanz-Combos und Liedermacher im Nebenberuf übers Land, schleppten ihr oft selbstgebautes Equipment in die Säle der Dorfgaststätten oder Kulturhäuser - ließen es krachen. Die Dokumentation "Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam - Amateurbands in der DDR" erzählt ihre Geschichten und spürt einem Lebensgefühl nach: Eine Reise zurück in die Jugend, als die Musik laut und die Nächte lang waren. Fast alle Rockmusiker in der DDR haben einmal als "Amateurmusiker" angefangen. Auch Dirk Michaelis: Der Sänger und Komponist ("Als ich fortging"), gelernter Maurer, fuhr jahrelang jedes Wochenende von Jugendclub zu Jugendclub, um dort aufzutreten. In dieser Dokumentation erzählt er erstmals von diesen Anfängen: "Durch dieses Hobby hatten wir die Möglichkeit, so ein Stück Freiheit zu spüren. Auch wenn es mit Trabant und Anhänger nur nach Eisenach ging, fühlte es sich an wie ein "Raus in die Welt". Mitte der 1980er Jahre gab es in der DDR etwa 200 Amateurbands - und rund 110 Profi-Gruppen. Die "Freizeit-Mugger" waren eine tragende Säule der "kulturellen Grundversorgung". Sie spielten dort, wo kein Star aus dem Westen sich je hin verirrte und gaben der Jugend die ersehnten Hits von Billy Idol und Bryan Adams, BAP oder Tina Turner - live! Die Songs hatten sie sich aus dem West-Radio "abgehört". Wie Britta Radig aus Apolda, die mit 16 das erste Mal auf einer Bühne stand - im Gasthaus Niedertrebra. "Ich war völlig schüchtern und introvertiert, und dann vorzugehen als Rampensau, das ist mir schon schwergefallen. Aber dann war ich plötzlich drin - als Tina Turner mit "Nutbush City Limit". Amateurmusiker in der DDR lebten für die Musik - aber nicht von der Musik: "Die Musik war Hobby, Spaß - meine Erfüllung. Um Berufsmusiker zu werden, musstest du ein Musikstudium haben. Und das hatte ich nicht.", sagte Michael Krusche, gelernter Kraftwerker, der 1982 in Bleichrode die Gruppe Yoga gründete. Eine Rockband "Marke Eigenbau", denn brauchbares Equipment war in der DDR schwer zu kriegen: "Ich hab sogar unsere Lichtanlage selbst gebaut - aus Kuchen-Backformen!" Yoga hat sich für diesen Film nach über 30 Jahren Pause noch einmal wiedervereint. Doch was als einmaliger Auftritt geplant war, hat das alte Feuer neu entfacht. Nun wollen sie weitermachen. Auch die erste Frauen-Rockband der DDR hat einst als Amateurband angefangen: "Na Und?" aus Dresden. Das Quintett hatte mitunter 35 Auftritte im Monat: "Wir hatten sicher einen gewissen Exotik-Effekt", erinnert sich Schlagzeugerin und "Kapellenleiterin" Angela Ullrich, "bei der NVA z.B. waren wir sehr gern gesehen - da tanzten die Soldaten auf den Tischen, wenn wir AC/DC spielten". So erzählt die Geschichte der Amateurbands auch viel vom Alltag, den Sehnsüchten und Zwängen des Lebens in der DDR. Als sich die Underground-Band "Die Zucht" aus Leipzig um eine staatliche Spielerlaubnis bemühte, wurde ihr zwar gewährt. "Aber die sagten uns

22:10 Uhr

Weihnachts-Männer

Filme im MDR
UT

Der Heiligabend bringt für Hauptkommissarin Caroline Bremer (Annette Frier) eine schöne Bescherung: Statt nach Dienstschluss nach Hause zu ihrer Familie eilen zu können, muss sie noch drei Verdächtige vernehmen: Fritz (Heiner Lauterbach), Walter (Wolfgang Stumph) und Andi (Oliver Korittke), die bei einem Wohnungseinbruch auf frischer Tat ertappt wurden. Deren Verkleidung passt zwar haargenau auf die gesuchte "Weihnachtsmann-Bande", aber wie schwere Jungs wirken die Sportsfreunde nun wirklich nicht. Im Gegenteil: Sie machen einen sympathischen Eindruck und sind noch dazu überaus redselig. Andi, ein spielsüchtiger Faulenzer, hat aus Geldnot nicht nur heimlich ein geliebtes Erbstück seiner Freundin Monika (Collien Ulmen-Fernandes) versetzt, sondern auch Walter und Fritz um den lang ersehnten Sieg bei der Eisstockmeisterschaft gebracht. Noch dreister treibt es der mit besonderen Talenten gesegnete Tierarzt Walter, der ein kräfteraubendes Doppelleben mit seiner Ehefrau Maria (Saskia Vester) und seiner Geliebten Veronika (Marisa Burger) führt. Ratlos fragt sich die Kommissarin, wie der seriöse, verwitwete Kinderarzt Fritz, der bereits beim Flirt mit seiner Kollegin Ellen (Dagny Dewath) Schuldgefühle gegenüber seiner verstorbenen Frau bekommt, an diese Abziehbilder von Casanova und "The Big Lebowski" geraten konnte. Während sich das Polizeirevier allmählich leert und ihr mit den Kindern überforderter Ehemann immer wieder anruft, muss die Kommissarin sich mehr ungewöhnliche Geständnisse anhören, als ihr lieb ist. Aber abgeben wird sie das Verhör auf keinen Fall, schließlich wartet Carolines intriganter Kollege Schmidt (Martin Brambach) nur darauf, den prestigeträchtigen Fall endlich zu übernehmen. Für launige Feiertagsunterhaltung sorgen Heiner Lauterbach, Wolfgang Stumph und Oliver Korittke als liebenswert schräges Trio in "Weihnachts-Männer". Unter der Regie von Komödien-Spezialistin Franziska Meyer Price spielt Annette Frier eine schlagfertige Kommissarin, die am Rande der Verzweiflung damit kämpft, berufliche und familiäre Pflichten unter einen Hut zu bekommen. Kerstin Oesterlin und Jessica Schellack schrieben das Drehbuch zu der Verwechslungskomödie, die auf dem italienischen Kinoerfolg "La banda dei Babbi Natale" basiert. Mitwirkende | Musik: Christoph Zirngibl | Kamera: Theo Müller | Buch: Kerstin Oesterlin, Jessica Schellack | Regie: Franziska Meyer Price | Darsteller | Fritz: Heiner Lauterbach | Andi: Oliver Korittke | Walter: Wolfgang Stumph | Kommissarin Bremer: Annette Frier | Assistent Schmidt: Martin Brambach | Maria: Saskia Vester | Veronika: Marisa Burger | Ellen: Dagny Dewath | Monika: Collien Ulmen-Fernandes | und andere