Lust aufs Land - Bayerische Hofgeschichten: Der Traum von der eigenen Landwirtschaft | Video der Sendung vom 28.07.2025 20:15 Uhr (28.7.2025) mit Untertitel
Der Traum von der eigenen Landwirtschaft
Ob sie mit kargen Böden zurechtkommen müssen und deshalb mit großer Leidenschaft alte Obstsorten anbauen oder ihr Glück mit der Zucht tibetanischer Grunzochsen versuchen - zwei Landwirtsfamilien in der Oberpfalz und Mittelfranken zeigen wie's geht. Es war eine ungenutzte Streuobstwiese, die den gelernten Zimmerer Roland Heldrich 1994 dazu brachte, wieder in die Landwirtschaft am elterlichen Hof in der Oberpfalz einzusteigen. Bald kamen Rinder dazu, die die Streuobstwiese beweiden und nach und nach immer mehr kleine, weit verstreute Pachtflächen. Die Wiesen und Weiden ernähren inzwischen eine kleine Mutterkuhherde aus fränkischem Gelbvieh und Fleckvieh. Jährlich werden zehn Tiere geschlachtet, das Getreide, vor allem der Dinkel, teilweise selbst verbacken. Und seit sich Roland und seine Frau Katrin mit Kollegen 2008 eine eigene Obstpresse angeschafft haben, gibt es auch den heimischen Streuobstsaft direkt ab Hof. Dabei setzen sie vor allem auf seltene Sorten, denn Roland liebt die Vielfalt und die große Nachfrage gibt ihm recht: Mehr als 100 verschiedene Obstsorten wachsen inzwischen rund um den Hof. Trotz der kargen Böden in der Gegend haben es die Heldrichs mit ihren Ideen und dem Einsatz der gesamten Familie geschafft, den Betrieb profitabel zu führen. Nur 28 Kilometer entfernt in Mittelfranken liegt der Demeterhof von Bastian und Sigrid Reif. Noch kann das junge Paar hier nicht alleine von der Landwirtschaft leben, aber die Beiden hatten 2021 ebenfalls eine Idee, mit der sich das schon bald ändern soll. Denn das Herzstück ihres Betriebes ist inzwischen die Zucht von Yak-Rindern. Ursprünglich aus dem Himalaya, werden die tibetanischen Grunzochsen bereits seit mehr als 20 Jahren auch im süddeutschen Raum gezüchtet. Mindestens drei Jahre leben die Tiere im Sommer wie im Winter auf den hofeigenen Weiden, dann werden sie entweder zur Zucht weiterverkauft oder möglichst stressfrei geschlachtet. Das exklusive Fleisch vermarktet das junge Paar regional und direkt. Lange Zeit beäugten die Nachbarn Bastian, im Hauptberuf Kaffeeröster in Nürnberg, eher misstrauisch. Viele halten ihn noch heute für einen Träumer. Und manchmal zweifelt er sogar selbst, ob das mit der Vollerwerbs-Landwirtschaft wirklich Sinn für ihn macht. Erst recht, als seine Herde plötzlich von einer tödlichen Krankheit befallen wird...
Bild: isarflimmern fernsehproduktion GmbH/cutflow GmbH/BR/Sabine Fuchs