alpha Uni: Psychologin bei der Krisenintervention · Zwischen Notfall, Beratung und Verantwortung | Video der Sendung vom 25.10.2023 16:00 Uhr (25.10.2023) mit Untertitel
Psychologin bei der Krisenintervention · Zwischen Notfall, Beratung und Verantwortung
Wenn Charlotte mit ihrem Kriseninterventionsteam ausrückt, weiß sie nie genau, was sie erwartet. Ob eine akute psychische Ausnahmesituation, Gewalt im häuslichen Umfeld oder Suizidgefahr - die Situationen sind oft belastend und komplex. Ihre Arbeit verlangt viel: Fachwissen, emotionale Stabilität und Teamfähigkeit. Denn im mobilen Einsatz zählt nicht nur die richtige Diagnose, sondern vor allem das Gespür für Menschen in Not. Wer in diesem Beruf arbeiten will, braucht mehr als ein Psychologiestudium - er oder sie braucht Berufung, Belastbarkeit und ein sicheres Gespür für Ausnahmesituationen. Was macht man als Psychologin im Krisendienst? Du fährst im Team zu Menschen, die sich in psychischen Notlagen befinden – oft rund um die Uhr. Vor Ort führst du Gespräche, schätzt Gefahrenlagen ein und entscheidest gemeinsam mit Kolleginnen über nächste Schritte: beruhigen, beraten, weitervermitteln oder stationär einweisen. Welche Voraussetzungen brauche ich für den Beruf? Neben einem Master oder Diplom in Psychologie brauchst du vor allem Erfahrung im psychiatrischen oder psychosozialen Bereich. Wichtig sind psychische Belastbarkeit, Teamfähigkeit und die Fähigkeit, in Krisensituationen ruhig und professionell zu bleiben. Wie läuft ein typischer Einsatz ab? Einsätze sind nie gleich. Du arbeitest immer im Zweierteam, wirst über eine Leitstelle alarmiert und fährst direkt zum Einsatzort. Vor Ort klärst du die Lage, sprichst mit Betroffenen und Angehörigen, dokumentierst den Einsatz und bereitest ggf. eine Weiterbehandlung vor. Wo kann ich in der Krisenintervention arbeiten? Psychologinnen in der Krisenhilfe arbeiten bei psychiatrischen Diensten, kommunalen Krisenteams, bei der Polizei oder in Notfallambulanzen. Auch bei Organisationen wie dem Krisendienst Bayern gibt es mobile Einsatzteams, die rund um die Uhr unterwegs sind.
Bild: BR/Gregor Sinnbrunner, Fabian Stoffers