BR-KLASSIK im TV: Klassik am Odeonsplatz 2016 | Video der Sendung vom 11.07.2021 21:45 Uhr (11.7.2021) mit Untertitel

Tricolore für Gedenken an Nizza bei Klassik am Odeonsplatz 2016

Klassik am Odeonsplatz 2016

11.07.2021 ∙ BR-KLASSIK im TV ∙ ARD alpha
Sendungsbild: BR Klassik

„An die Freude“! So nannte Friedrich Schiller sein berühmtes Gedicht, das er 1785 in Gohlis bei Leipzig verfasste. Schon bei den Zeitgenossen erfreute sich diese Ode großer Beliebtheit: Freimaurerlogen, Studentenverbindungen und freiheitlich gesinnte bürgerliche Vereine verbreiteten sie schnell. Das in der Aufklärung formulierte Ideal von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit brannte vielen Menschen zur Zeit der schon schwelenden Französischen Revolution in den Herzen.Schnell wurden Komponisten von der Ode zu Vertonungen inspiriert, wie Robert Schumann, Carl Friedrich Zelter oder später auch Peter Tschaikowsky. Die berühmteste ist zweifelsohne Ludwig van Beethovens 9. Symphonie. Seit 1985 ist sie, in einem von Herbert von Karajan speziell angefertigten Arrangement, die offizielle Hymne der Europäischen Union. Ob am Jahresschluss, zu Gedenktagen oder zu Jubiläen: bis heute erklingt sie bei unzähligen offiziellen und festlichen Anlässen. Die besungenen Werte der Freundschaft, der Freiheit und der Gleichheit sind gerade momentan hochaktuell!2016 ist die 9. Symphonie von Beethoven erstmals bei Münchens wichtigstem Open-Air Konzert zu hören gewesen! Daniel Harding dirigierte das Symphonieorchester und den Chor des Bayerischen Rundfunks bei Klassik am Odeonsplatz. Das erlesene Solistenquartett setzte sich aus Annette Dasch, Elisabeth Kulmann, Andrew Staples und Gerald Finley zusammen.Außerdem stand Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 auf dem Programm. Sie ergänzt die „Ode an die Freude“ ideal. Denn auch im Fidelio geht es um Befreiung, Gerechtigkeit und die treue, liebend sich aufopfernde Verbindung zwischen zwei Menschen. Als der Odeonsplatz in hochsommerliches Abendlichts getaucht ist, hat das „Nachtlied“ op. 108 für Chor und Orchester von Robert Schumann für ganz besonders stimmungsvolle Momente gesorgt.


Bild: © Goran Nitschke