DER TAG in Berlin & Brandenburg: Menschen an der Panke - Menschen & Kreative Freiräume | Video der Sendung vom 18.06.2025 18:00 Uhr (18.6.2025) mit Untertitel

Die Panke ist nicht nur ein kleiner Fluss, der sich durch den Berliner Norden schlängelt — sie ist auch Heimat für einige der letzten unabhängigen Kunst- und Kulturorte der Stadt. Zwei besondere Orte entlang ihres Ufers sind die Wiesenburg und die Uferhallen im Stadtteil Wedding. Die Wiesenburg, einst ein Obdachlosenasyl aus dem späten 19. Jahrhundert, ist seit mehr als 30 Jahren ein lebendiges Zentrum für freie Kunst. In den 1990er Jahren eroberten Berliner Künstlerinnen und Künstler das verwilderte Gelände. Maler, Bildhauer, Handwerker und Schauspieler verwandelten die teils verfallenen Gebäude in Ateliers und Werkstätten. Hier konnte kreative Arbeit abseits des kommerziellen Kunstbetriebs entstehen. Doch seit 2014, als ein Wohnungsunternehmen die Wiesenburg von der Stadt Berlin kaufte, müssen die Künstlerinnen und Künstler um den Erhalt ihres einzigartigen Arbeitsortes kämpfen. Nur wenige Kilometer flussabwärts liegt ein weiteres bedeutendes Künstlerrefugium: die Uferhallen. In den ehemaligen Werkstätten eines alten Transportbetriebsbahnhofs arbeiten rund 150 Künstlerinnen und Künstler. Auch hier ist die Zukunft ungewiss, denn immer wieder müssen die Betreiber der Ateliers um neue Verträge und bezahlbare Mieten bangen. Beide Orte stehen exemplarisch für den zunehmenden Druck auf die freie Kunstszene Berlins. Steigende Mieten, Flächenknappheit und Kürzungen im Kulturhaushalt bedrohen die kreativen Freiräume der Stadt — und damit auch die kulturelle Vielfalt, für die Berlin weltweit bekannt ist. Beitrag von Martina Hiller von Gaertringen