Hand Drauf: DGS | Zwangsvorlesung bei AfD-Gründer Lucke an Uni Hamburg | reporter | Video der Sendung vom 13.11.2019 14:00 Uhr (13.11.2019) mit Untertitel
DGS | Zwangsvorlesung bei AfD-Gründer Lucke an Uni Hamburg | reporter
Wir sind Hand Drauf! Bei uns passiert alles in Deutscher #Gebärdensprache. » Jeden Tag ein Video aus dem funk-Kosmos, übersetzt in DGS » Jeden Monat ein Community-Video mit Iris Jetzt #handdrauf abonnieren: https://go.funk.net/handdraufabo Hand Drauf ist ein Teil von funk. ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ Denn die erste Vorlesung Makroökonomik II an der Universität Hamburg war alles andere als gewöhnlich. Rufe wie “Hau ab!” und “Nazi-Schwein” waren zu hören, Prostierende besetzten mit Transparenten das Rednerpult. Der Grund: Bernd Lucke lehrt seit dem Wintersemester 2019 wieder an der Universität Hamburg. Für seine Zeit als Abgeordneter im Europäischen Parlament hatte er sich beurlauben lassen, nun hat er seine Lehrtätigkeit als Wirtschaftswissenschaftler wieder aufgenommen. Die Stimmung im Hörsaal heizte sich soweit auf, bis Lucke schließlich, nachdem ihn die Protestierenden mehrfach am Reden hinderten und körperlich bedrängten, von der Polizei aus dem Gebäude begleitet wurde. Schon vor Semesterstart erklärte der AStA, Lucke müsse mit starken Protesten rechnen. Er habe den Weg für eine menschenverachtende und rassistische Partei geebnet und gehöre somit nicht an die Universität. Lucke war 2013 maßgeblich an der Gründung der AfD beteiligt gewesen. Im Juli 2015 war er aus der Partei ausgetreten und begründete das mit dem inhaltlichen Kurs der Partei. Auch die zweite Vorlesung eine Woche später wurde abgebrochen: Trotz Sicherheitsvorkehrungen stürmten Vermummte mit Rufen wie “Kein Recht auf Nazipropaganda” in den Hörsaal. Die Proteste an der Uni haben deutschlandweit Schlagzeilen gemacht und für viele die Frage aufgeworfen: Wie weit darf Protest gehen, wenn einem die Meinung des Gegenübers nicht passt? Um der Antwort auf diese Frage ein bisschen näher zu kommen fährt Marspet nach Hamburg. Dort beobachtet er, wie die dritte Wirtschaftsvorlesung von Bernd Lucke unter massivem Polizeischutz stattfindet. In den Hörsaal kommt nur, wer die Vorlesung auch wirklich besuchen muss. Auch dieses Mal gibt es Proteste vor dem Hörsaal. Marspet spricht mit Studierenden und erfährt von ihnen, dass für alle eine Grenze überschritten ist, sobald Protestierende gewalttätig werden. Zu welchen Mitteln man aber sonst greifen darf und sollte, darüber sind sich viele uneinig. Außerdem spricht Marspet mit dem AStA-Vorsitzenden Karim Kuropka. Zwar hatte der AStA zur ersten Vorlesung eine Kundgebung mit mehreren hundert Prostierenden vor dem Hörsaal-Gebäude angemeldet, von den Aktionen im Hörsaal distanzierte sich die Studierendenvertretung aber deutlich. Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) ist als Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung für die Hochschulen in Hamburg zuständig. Auf Anfrage teilt uns die Pressesprecherin der Behörde Julia Offen mit, dass beim Protest die “Grenze da ist, wo physische und verbale Gewalt angewandt wird. (...) Das ist aufs Schärfste zu verurteilen.” Auf die Frage, wie die Stadt in Zukunft mit...
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