maischberger: Martin Schulz im Gespräch: Wer hat im ersten Wahlgang nicht für Merz gestimmt? | Video der Sendung vom 06.05.2025 23:30 Uhr (6.5.2025) mit Untertitel
Martin Schulz im Gespräch: Wer hat im ersten Wahlgang nicht für Merz gestimmt?
Mit Sandra Maischberger spricht der frühere SPD-Vorsitzende Martin Schulz über die dramatische Kanzlerwahl im Bundestag, die SPD-internen Machtfragen und die außenpolitische Rolle von Friedrich Merz – insbesondere gegenüber Frankreich und Polen. Martin Schulz beschreibt die Wahl von Friedrich Merz im zweiten Anlauf als demokratisch legitim, aber politisch „dramatisch“, die ihn „schockiert“ habe. Für ihn ist klar: Einzelne Abgeordnete haben bewusst taktiert – möglicherweise, um Merz ein Signal zu senden. Schulz verteidigt die SPD-Fraktion: Die deutliche Zustimmung der SPD-Basis zum Koalitionsvertrag habe auch die Abgeordneten gebunden. Daher glaube er nicht, dass die Abweichler aus der SPD kommen. Vielmehr vermutet er, dass die Abweichler aus der Union kommen – aus Protest gegen Merz’ Schuldenkurs oder wegen ideologischer Nähe zur AfD. In der Frage nach Kabinettsbesetzung und dem Ausschluss Saskia Eskens aus dem Kabinett betont Schulz, dass solche Entscheidungen im Parteipräsidium getroffen werden – nicht allein von Lars Klingbeil. Ob Esken sich noch mal zur Wahl als Parteivorsitzende bewirbt, müsse sie selbst entscheiden. Mit Blick auf die europäische Rolle von Friedrich Merz erwartet Schulz, dass dieser trotz des zähen Starts in Paris respektiert werde. Ob Merz ein „besserer Kanzler“ werde als Scholz, verneint er erwartungsgemäß – hofft aber im Sinne des Landes auf gutes Regierungshandeln. Entscheidend sei jetzt, sich den echten Problemen der Menschen zu widmen: bezahlbares Wohnen, Kitaplätze, Pflege, Rente. Die Regierung müsse liefern – unabhängig davon, ob Merz im ersten oder zweiten Wahlgang gewählt wurde.
Bild: ARD