maischberger: Natalie Amiri über die Stimmung in der iranischen Bevölkerung | Video der Sendung vom 18.06.2025 22:50 Uhr (18.6.2025) mit Untertitel
Natalie Amiri über die Stimmung in der iranischen Bevölkerung
Iran-Expertin und Weltspiegel-Moderatorin Natalie Amiri beschreibt die angespannte und zwiegespaltene Stimmung im Iran durch den Konflikt mit Israel und dem Tod hochrangiger Funktionäre des Regimes. Die Bevölkerung befinde sich im Spannungsfeld zwischen Erleichterung über den Tod von Unterdrückern und massiver Angst vor einem umfassenden Krieg. Erstmals seit 46 Jahren scheine ein Regimewechsel aus Sicht vieler Iranerinnen und Iranern greifbar – dennoch sei die Skepsis gegenüber einem Umsturz von außen groß. Amiri schildert, dass viele Menschen im Iran aus historischen Erfahrungen – etwa dem Putsch gegen Premier Mossadegh 1953 – tiefes Misstrauen gegenüber ausländischen Eingriffen empfinden. Stattdessen setzen viele weiterhin auf einen selbst erkämpften Wandel, wie schon bei den großen Protesten 2022. Auch die Rolle von Reza Pahlavi, dem Sohn des letzten Schahs, sei umstritten: Er treffe sich zwar mit Netanyahu und dem Mossad, doch seine Nähe zu Israel könne ihm in der Bevölkerung schaden. Amiri berichtet, dass einige Iranerinnen und Iraner die aktuellen israelischen Angriffe „aushalten“, in der Hoffnung, dass sie das Regime entscheidend schwächen. Die Lage sei dramatisch, die Angst vor Repressalien innerhalb des Landes groß – aber auch die Hoffnung auf ein Ende der Islamischen Republik sei so stark wie nie.
Bild: ARD