maischberger: Wo stehen die USA unter Trump? Frederik Pleitgen und Jason Stanley im Gespräch | Video der Sendung vom 03.06.2025 22:40 Uhr (3.6.2025) mit Untertitel
Wo stehen die USA unter Trump? Frederik Pleitgen und Jason Stanley im Gespräch
Im Gespräch mit Sandra Maischberger analysieren zwei US-Kenner die Lage in den Vereinigten Staaten: Frederik Pleitgen, CNN-Korrespondent, berichtet von seinen Erfahrungen mit dem politischen Klima unter Donald Trump, während Jason Stanley, Professor und Faschismusforscher an der Yale University, eindringlich vor dem Kurs der Republikaner warnt. Stanley, selbst Sohn jüdischer Einwanderer, sieht in der Entwicklung der USA einen klaren Weg in den Autoritarismus, zieht als Konsequenz mit seiner Familie nach Kanada und verlässt seine Universität in den USA. Er bezeichnet Trump offen als Faschisten aufgrund seiner Ideologie: weiße Vorherrschaft, Unterdrückung kritischer Institutionen und gezielte Einschüchterung von Minderheiten und Opposition. Der Vorwurf Trumps, dass es an den Universitäten Antisemitismus gebe, widerspricht Stanley als Vorwand, um Meinungsfreiheit einzuschränken. Frederik Pleitgen bestätigt die angespannte Lage, berichtet aber auch von Widerstandsfähigkeit innerhalb der US-Medien. Er sieht bei Trump deutliche autoritäre Tendenzen – insbesondere in seiner Bewunderung für Führungsfiguren wie Putin oder Xi Jinping. Beim Aufeinandertreffen von Friedrich Merz bei Donald Trump empfiehlt er dem deutschen Bundeskanzler Stärke zu beweisen, ohne konfrontativ zu wirken. Pleitgen warnt, dass Trump sich Putin persönlich näher fühle als europäischen Partnern. Das könne gravierende Folgen für die Ukraine haben – Trump meide die direkte Konfrontation mit Russland und sei schwer berechenbar. Sollte es der Ukraine tatsächlich gelungen sein, strategisch wichtige Ziele in Russland mit Drohnen zu zerstören, sei das ein bedeutender Schlag gegen Russlands Angriffsfähigkeit – und zugleich ein neuer Eskalationspunkt. Die geopolitische Lage bleibt laut Pleitgen brandgefährlich.
Bild: ARD