Beschneidung: Nur ein Stück Haut? I reporter | Video der Sendung vom 14.04.2021 16:30 Uhr (14.4.2021) mit Untertitel

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Beschneidung: Nur ein Stück Haut? I reporter

14.04.2021 ∙ reporter ∙ funk
UT
reporter - Teaser

? Beschneidung am Penis - ihr habt euch eine Reportage zu diesem Thema gewünscht. Die WHO schätzt, dass weltweit 30 Prozent aller Menschen mit einem Penis beschnitten sind. In den allermeisten Fällen passiert das schon im Kindesalter, aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen. Über die möglichen Folgen wird aber kaum gesprochen. Ist die Vorhaut wirklich nur ein Stück Haut, auf das man gut verzichten kann?  ? Musik: SOHN - Lessons (Instrumental) YokoO - Cingulomania  Parallels, Abundance - Blooming Flowers (Extended Version) Cubicolor - Airbeat Aleksandir - Hear Me Through  Baril - Vocales  TENDER - Afternoon ? Für diesen Film wollten wir auch wissen, welche Erfahrungen ihr bei diesem Thema gemacht habt. Selten haben wir so viele Kommentare und Mails bekommen, mit ganz unterschiedlichen Geschichten. Vielen geht es offenbar sehr gut mit ihrer Beschneidung, anderen aber nicht.  ? In seiner Recherche stößt Philip auch auf Foren, in denen sich Menschen über die Folgen ihrer  Beschneidung austauschen. „Ich fühle mich verstümmelt“, ist dort zu lesen. Auch berichten einige von Suizidgedanken. In Hattingen trifft Philip den 28-jährigen Levin. Er wurde als Kind beschnitten, wie er sagt ohne religiöse, kulturelle oder medizinische Gründe. Über die Entscheidung, die seine Eltern damals für ihn getroffen haben, ist er bis heute unglücklich. Mit einem sogenannten Restorer, den sich Levin aus den USA bestellt hat, versucht er deswegen, seine Vorhaut wiederherzustellen.  ?‍? Mit dem Kinderchirurg und Chefarzt Prof. Dr. Stehr aus Nürnberg, einem der Experten beim Thema Beschneidung, spricht Philip darüber, ob diese Maßnahme erfolgversprechend ist. Von ihm erfährt Philip auch, wie eine Beschneidung genau durchgeführt wird, wann eine solche Operation aus medizinischer Sicht überhaupt sinnvoll ist und welche Risiken es gibt. Dabei wird klar: Beschneidungen, wie sie noch vor einigen Jahren standardmäßig gemacht und auch medizinisch begründet wurden, sind aus heutiger medizinischer Sicht häufig nicht mehr sinnvoll. Bei ca. 1,5 Prozent aller Menschen mit Penis gibt es einen tatsächlichen medizinischen Grund für eine Beschneidung, sagt Prof. Stehr. Etwa eine Vorhautverengung, die sogenannte Phimose. In Deutschland sind allerdings deutlich mehr Menschen beschnitten, laut Schätzungen sind es etwa 10 Prozent. Da Zahlen zu Beschneidungen in Deutschland nicht zentral erfasst werden, lässt sich aber kaum seriös beantworten, wie viele Menschen mit einer zweifelhaften medizinischen Indikation oder aus kulturellen oder religiösen Gründen beschnitten wurden.  ✡ In Frankfurt am Main ist Philip mit Hanna (Name geändert) verabredet. Sie ist hier Teil der orthodoxen jüdischen Gemeinde. Ihr Sohn wurde am achten Tag seiner Geburt beschnitten, das ist wenige Monate her. Sie erzählt Philip, warum die Beschneidung für jüdische Menschen so wichtig ist und warum sie sich trotzdem Sorgen macht, ihrem Kind möglicherweise geschadet zu haben. Wie begründet ...


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