Sehen statt Hören: DGB Bundesversammlung 2020 | Video der Sendung vom 14.11.2020 09:00 Uhr (14.11.2020) mit Untertitel
DGB Bundesversammlung 2020
Die meisten kennen bei Videokonferenzen die Kachel-Ansicht. Hier wurde entschieden, den jeweiligen gebärdensprachlichen Redner groß im Bild erscheinen zu lassen. Auch Präsentationen konnten angezeigt werden, dafür mussten die Delegierten mit zwei Monitoren arbeiten. Für die erfolgreiche Organisation im Hintergrund waren Mitarbeitende der Geschäftsstelle des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Berlin verantwortlich: Ngoc Mai Nguyen (Verwaltungsmitarbeiterin) und Wille Felix Zante (Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit). Katja Fischer, eine anerkannte Persönlichkeit im Deutschen Gehörlosen-Bund, hat die Versammlungsleitung übernommen. Virtuelle Stimmabgabe Diskussionen gab es im Vorfeld, ob und wie eine Stimmabgabe via Internet stattfinden kann, berichtet Katja Fischer. Doch auch dafür hat sich ein gangbarer Weg gefunden: "Wir fangen immer mit den 'Ja'-Stimmen an, dann die 'Nein'-Stimmen, die wichtiger sind und die 'Enthaltungen'. Vorher muss natürlich die Zahl der Anwesenden genau festgehalten werden, damit es dann auch stimmt. Zur Sicherheit werden die Abstimmungen mit einer extra Kamera aufgezeichnet, damit das Protokoll gegebenenfalls noch korrigiert werden kann. Eine Absicherung, für die sich entschieden wurde und die ich für praktikabel halte." Katja Fischer, Versammlungsleiterin Die virtuelle DGB-Bundesversammlung kam bei den Delegierten gut an. Er war erstmalig in der Geschichte des Deutschen Gehörlosenbundes, aber vermutlich nicht einmalig. Gründung der gGmbH als Tochtergesellschaft Inhaltlich kamen die Mitglieder gut voran, so wurde beispielsweise die Gründung einer gGmbH als Tochtergesellschaft des DGB diskutiert. "Die gGmbH wird jetzt für die Kulturtage gegründet, dies soll aber nicht das einzige Projekt unter der gGmbH sein. In Zukunft können verschiedene Projekte darüber laufen. Zum Beispiel sind Museums-Projekte denkbar, Bildungskongresse, Führungskräftetrainings, diverse Seminare, wie im Multimedia Bereich usw. könnten von der gGmbH organisiert werden, die Ideen sind zahlreich. Die gGmbH soll dauerhaft bestehen, solange es den DGB gibt." Elisabeth Kaufmann, 1. Vizepräsidentin Deutscher Gehörlosen-Bund e.V. Länderrat als Schnittstelle Die Gründung der gGmbH soll noch in diesem Jahr erfolgen. Ein weiterer Tagesordnungspunkt kreiste um den Länderrat: "Durch einen Länderrat würde vieles einfacher werden. Deutschland ist durch den Föderalismus stark geprägt, was man bei der Corona Pandemie sehen kann. Die Bundesländer haben die Hoheit bei Entscheidungen und nicht der Bund. Aber auch unabhängig von Corona sind viele Angelegenheiten Ländersache, sei es die Bildungs- und Schulpolitik oder die Umsetzung der Sozialgesetzgebung in den einzelnen Bundesländern. Da die Informationen in den Landesverbänden sehr unterschiedlich sind und Strategien abgesprochen werden sollten, ist solch ein Länderrat von Vorteil. Viele meinen, der Deutsche Gehörlosen-Bund kann auf Bundesebene alles regeln, dies ist aber nicht korrekt, vieles läuft auf Landesebe
Bild: br