Space Night science: Krieg und Raumfahrt | Video der Sendung vom 03.04.2022 19:15 Uhr (3.4.2022) mit Untertitel

Normalerweise ist der Kosmos ein Thema, das eine Flucht vor irdischen Problemen erlaubt. Doch der Krieg in der Ukraine ist nicht nur eine unbeschreibliche Tragödie auf der Erde, er hat auch deutliche Konsequenzen für die Raumfahrt und die Astrophysik. Wie stark die irdischen Aggressionen auch ins All ausstrahlen, demonstrierte Anfang März der Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin, als er öffentlich damit drohte, den amerikanischen Teil der Internationalen Raumstation ISS über Ländern des Westens abstürzen zu lassen. Auch auf andere Bereiche der Raumfahrt hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen. Zahlreiche Projekte sind betroffen: etwa die Mission ExoMars zur Erkundung des Roten Planeten, die die europäische Raumfahrtbehörde ESA zusammen mit Roskosmos durchführt. Tatsächlich muss vor allem die ESA ihre Zukunftspläne nun komplett auf den Prüfstand stellen. Aber auch internationale Forschungsprojekte wie das deutsch-russische Instrument eROSITA sind derzeit pausiert. eROSITA wurde erst 2019 gestartet und hatte das Ziel, zum ersten Mal den gesamten Himmel mit hoher Auflösung im Röntgenbereich zu durchmustern. Die Daten sind wichtig für sehr fundamentale Themen: Dunkle Energie, Dunkle Materie, Schwarze Löcher. Doch am 26. Februar wurde das Instrument in einen Ruhemodus versetzt