Y-Kollektiv: Als Kind missbraucht | Video der Sendung vom 14.06.2018 15:00 Uhr (14.6.2018) mit Untertitel

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Als Kind missbraucht

14.06.2018 ∙ Y-Kollektiv ∙ funk
Y-Kollektiv - Teaser

Luna wurde in ihrer Kindheit von einem Familienangehörigem über mehrere Jahre missbraucht. „Mir wurde immer nur eingetrichtert: Das ist unser Geheimnis, das machen alle. Und wenn du es sagst, dann kommst du ins Heim!“ Rund 25 Jahre sind seitdem vergangen, die junge Frau leidet noch heute unter Depressionen und anderen Krankheiten. Der Täter kam vor Gericht davon, denn Missbrauch verjährt vor Gericht. Luna fasste ihren Mut zu spät über den Missbrauch zu sprechen, sie macht sich deshalb Vorwürfe. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik für 2017 gab es in Deutschland rund 14.000 Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt gegen Minderjährige, die Dunkelziffer ist ungleich größer. In den allermeisten Fällen kennen Kinder die Täter, es sind Familienangehörige oder Menschen aus dem sozialen Umfeld. Überwiegend Männer werden zu Tätern, die Opfer sind zu 75% Mädchen. Schockierend sind auch die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Demnach leben in Deutschland rund eine Million erwachsene Männer und Frauen, die in ihrer Kindheit Opfer sexueller Gewalt waren. Diese Schätzung lässt sich auch so deuten: ein bis zwei Schülerinnen und Schüler in jeder Klasse des Landes sind von sexueller Gewalt durch Erwachsene betroffen. In dieser Y-Kollektiv-Reportage trifft Reporter Manuel Möglich neben Luna die Psychologin Dr. Janina Neutze vom Projekt MIKADO an der Uni Regensburg und die Opferanwältin Ute Staudacher. Sie ist Vereinsmitglied von BIOS - der Verein bietet Betroffenen sexueller Gewalt aber auch Tätern Hilfe - präventiver Opferschutz nennt das BIOS. Dieser Film knüpft nahtlos an die Rabiat-Reportage „Unter Pädophilen“ an. Am Ende bleiben Fragen: Wie schützt man Kinder richtig? Was läuft falsch, dass so viele Täter davonkommen? Und weshalb werden in etlichen Familien Täter geschützt?


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